Ein neues Jahr, ein neues Call of Duty. Mit dieser Tradition wird auch jetzt nicht gebrochen. Benni ist ein alter CoD-Haase und hat sich in das Schlachtengetümmel von Black Ops 4 gestürzt. Kann Treyarchs Shooter ohne Story-Kampagne und dafür mit Battle Royal trotzdem überzeugen?
Text von: Benni | Gesprochen von: Mike
Splitscreen-Test ist ein Gaming-Review-Podcast, in dem wir euch Spiel vorstellen und sagen, für wen das Spiel geeignet ist. In wenigen Minuten, versuchen wir euch ein möglichst gutes Bild zu vermitteln. Einmal im Monat diskutieren dann Benni und Mike für euch noch einmal alle Spiele des Monats.

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Transcript
Ein neues Jahr, ein neues Call of Duty. Mit dieser Tradition wird auch jetzt nicht gebrochen. Mit Black Ops 4 setzt in diesem Jahr das Entwicklerteam von Treyarch seine beliebte Unterreihe im CoD-Universum fort. Mir hat der dritte Teil nicht gefallen, denn Wallruns und Co. gehören für mich nicht in ein Call of Duty. Deshalb war ich auch sehr skeptisch in Bezug auf BO4, vor allem, da mir auch die erste Beta nicht sonderlich gefallen hat. Erstmals in der Reihe gibt es einen Lebensbalken über den Spielern und man muss sich mit einer Injektion heilen. Dies fühlt sich anfangs sehr ungewohnt an, aber man gewöhnt sich relativ schnell daran. Nach vielen Stunden im Multiplayer-Modus finde ich diese Änderungen nun sogar gut. Es bringt eine Prise Taktik in die Gefechte. Wenn ich ein Duell gewinne und kurz darauf von hinten angeschossen werde und gerade so in Deckung fliehen kann, muss ich mich entscheiden. Schnell heilen und darauf vertrauen, genug Munition im Magazin zu haben, um auch diesen Kampf siegreich zu verlassen. Oder gehe ich mit weniger Lebensenergie in das Duell und lade vorab lieber meine Waffe nach. Ich muss also eingestehen, dass ich die erste Beta nicht lange genug gespielt habe, um dieses System schätzen zu lernen.
Jetzt fragt ihr euch, weshalb ich mir das Spiel dann doch gekauft habe. Die Antwort darauf ist auch für mich überraschend. Es gab nämlich eine zweite Beta, nur wurde dieses Mal nicht der Multiplayer vorgestellt, sondern der neue Blackout-Modus. Dank PUBG und Fortnite war Battle Royal mir zwar bekannt, aber dieser Hype ist an mir vorbeigezogen. Aber ich hatte ja den Beta-Zugang und dachte mir, „kann man ja mal testen“. Und was soll ich sagen? Blackout macht verdammt viel Spaß. Die riesige Karte beinhaltet bekannte Orte aus der Black Ops-Historie wie zum Beispiel die komplette Nuketown-Map. Dazu ist sie insgesamt sehr gut gestaltet. So wird schon die Wahl des richtigen Landeplatzes zu einem Erlebnis. Springe ich in die heiße Zone, wo gefühlt jeder Spieler runtergeht, in der Hoffnung auf sehr guten Loot, oder suche ich mir einen Ort Abseits, um erstmal eine vernünftige Waffe zu finden und eine Strategie zu entwickeln? Ich sollte vielleicht die Battle Royal-Mechanik erstmal kurz zusammenfassen. Bis zu 100 Spieler springen ohne Ausrüstung über einer riesigen Karte aus einem Luftschiff ab. Nach und nach verringert sich der bespielbare Bereich der Karte, so dass man Duellen nicht ewig aus dem Weg gehen kann. Das Ziel ist es nun, der letzte Überlebende zu sein. Man kennt dieses Prinzip aus der „Tribute von Panem-Reihe“. Und es ist verdammt spannend. Anspannung ist ein dauerhafter Faktor während einer Partie. Geht man Kämpfen aus dem Weg, oder sucht man sogar gezielt nach ihnen? Immerhin kann man immer mit besserem Loot belohnt werden. Dass Ganze ist so poliert, dass es eine Freude ist. Bugs sind mir in Blackout keine aufgefallen. Die Beta hat mich also so sehr überzeugt, dass ich mir die Vollversion gekauft habe.
Überraschenderweise habe ich nach nun knapp 60 Stunden mit dem Spielverbracht. Einen Großteil dieser Zeit mit dem klassischen Multiplayer-Modus. Die Spirale aus Leveln, Belohnungen freispielen und packenden Duellen hat mich wieder voll in ihren Bann gezogen, Ich habe schon lange nicht mehr so viel Spaß mit einem Call of Duty gehabt. Zu Zeiten von Modern Warfare 1 – 3 war ich in der Reihe sehr aktiv, habe unter anderem im Clan gespielt und fast jeden Abend auf dem Schlachtfeld verbracht. Seit Ghosts ließ mich die Reihe aber zunehmend kälter. Im letzten Jahr hat WW2 mir aber auch schon Spaß gemacht, wobei der Funke noch nicht zu 100% übergesprungen war. Für 60 Stunden WW2 habe ich fast ein Jahr Spielzeit gebraucht. Man kann schon erkennen, dass Black Ops 4 also einiges, zumindest für mich richtig machen muss, um mich so zu fesseln. Treyarch besinnt sich in wesentlichen Aspekten auf das Wichtige. Keine Meterhohen Sprünge, keine Wallruns, einfach zwei Teams, die um den Sieg kämpfen. Naja, man muss dazu sagen, dass es trotzdem noch spezielle Fähigkeiten gibt, die nicht perfekt balanciert sind. Treayarch hält weiterhin an dem Spezialisten-System fest. Nomad, Ajax, und wie sie alle heißen. Jeder hat spezielle Fähigkeiten. Ajax kann nach einiger Zeit zum Beispiel ein Schild zum Schutz benutzen, mit dem er von vorne so gut wie nicht zu besiegen ist. Dazu hat er eine Blendgranate, die sogenannte Nine-Bang, die Gegnern massive Probleme bereiten kann. In der Praxis stört diese Mechanik den Spielverlauf zwar, da einige Spezialisten klare Vorteile gegenüber anderen bieten. Aber im Großen und Ganzen entscheidet immer noch der Skill über Sieg und Niederlage.
Natürlich muss ich aber noch den Elefant im Raum benennen. Treyarch hat sich dazu entschlossen, erstmals in der Serien-Geschichte, auf eine Story zu verzichten. Viele Spieler zeigten sich hiervon nicht begeistert. Ich für meinen Teil kann mit der Entscheidung leben. Die Story von WW2 habe ich 5 Minuten gespielt. Die Storys ab Ghosts nur noch ohne große Freude daran zu empfinden. Die immer gleichen durchinszenierten Schlauch-Kampagnen benötige ich persönlich nicht zwingend. Wenn ich eine Shooter-Kampagne spielen will, greife ich eher zu Titeln wie Wolfenstein. Aber ich kann natürlich verstehen, wenn man CoD nur wegen der Kampagne gespielt hat, dass ein dieser Umstand stört. Im Gegensatz hat Treyarch aber für ein prall gefülltes Paket gesorgt. Neben Blackout und dem klassischen Multiplayer-Modus gibt es auch noch den Zombie-Modus. Dieses Mal gibt es zum Start nicht nur eine Map, sondern gleich drei. Da der Zombie-Modus mindestens genau so beliebt ist, wie die Kampagne, kann man dies als fairen Ersatz ansehen. Insgesamt ist der Umfang für Freunde von Multiplayer-Partien riesig.
Fazit:
Black Ops 4 ist der beste Serienableger seit langer Zeit. Mit Blackout bringt Treyarch neue Impulse in die bekannte Formel und auch der klassische Multiplayer-Modus sorgt mit vielen Maps, Herausforderungen, abwechslungsreichen Waffen und dem Levelsystem für spaßige Stunden. Dazu gibt es den Zombie-Modus, der ebenfalls enormen Umfang bietet. Insgesamt kann man locker mehr als 100 Stunden mit dem Titel verbringen, wenn man Spaß an allen Modi hat. Der Wegfall der Kampagne fällt deshalb nicht so stark ins Gewicht. Deshalb spreche ich auch eine klare Kaufempfehlung für Black Ops aus.
Für wen ist das Spiel?
Für Multiplayer-Freunde, die Spaß an Leveln und freischalten haben
Für wen ist das Spiel nichts?
Für alle Solo Spieler und jene, die mit Shootern eben nichts anfangen können.