Hellblade: Senua’s Sacrafice – Splitscreen-Test #7

Mit Hellblade: Senua’s Sacrafice wagt sich Entwickler Ninja Theory auf ein schweres Terrain. Das Spiel behandelt in einer keltisch nordischen Mythologie das Thema Depressionen und Schizophrenie. Kann so ein ernstes Spiel überhaupt spaß machen, oder hat man sich an den Ambitionen verhoben? Benni hat sich das Spiel geholt und einen genauen Blick gewagt.

Text von: Benni | Gesprochen von: Mike

Splitscreen-Test ist ein Gaming-Review-Podcast, in dem wir euch Spiel vorstellen und sagen, für wen das Spiel geeignet ist. In wenigen Minuten, versuchen wir euch ein möglichst gutes Bild zu vermitteln. Einmal im Monat diskutieren dann Benni und Mike für euch noch einmal alle Spiele des Monats.

Splitscreen Podcast

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Transcript

[Gameplay Sound Sample]

Stimmen im Kopf, Gedanken, die in alle Richtungen gehen, Wahrheit und Fiktion. Hellblade greift ein sehr komplexes und schwieriges Thema auf: Depressionen. Eine Thematik, an die sich Videospiele in dieser Form noch nicht herangetraut haben, da es viel Fingerspitzengefühl benötigt, ihr gerecht zu werden. Selbst- und Fremdwahrnehmung muss inszeniert, der innere Kampf gezeigt und Schmerz sowie Zweifel spürbar gemacht werden. Und genau hier brilliert Hellblade meiner Meinung nach. Durch Sound, Motion-Capturing und Grafik wird eine tolle Atmosphäre geschaffen, die man am besten mit Dolby Kopfhörern genießen sollte. Wir erleben eine Reise mit Senua, die sich auf der Suche nach ihrer großen Liebe in eine Welt nach der keltischen und nordischen Mythologie begibt, aber auf dieser Reise auch gegen weitere Probleme ankämpfen muss, die in Ihrer Vergangenheit und auch in ihr selbst liegen. Und dabei stellen wir fest, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Also Probleme, denen sich Millionen Menschen täglich stellen müssen. Eine Thematik also, die von jedem Betroffenen unterschiedlich wahrgenommen und angegangen wird. Und eine Thematik, die meines Erachtens nach gut eingefangen wird. Ich muss aber auch gestehen, dass ich kein Experte auf dem Gebiet der Depression bin und daher nicht beurteilen kann, ob die Darstellung wissenschaftlich korrekt ist. Emotional berührt hat mich Senua`s Sacrifice aber zu 100%.

Trotzdem ist Hellblade eines dieser besonderen Spiele. Entweder man liebt es, oder es lässt einen kalt. Dies hat einen simplen Grund. Das Gameplay ist repetetiv und die einzelnen Mechaniken sind zwar gut, aber nicht herausragend. Im Gesamtbild ergibt sich also eine herausragende Atmosphäre mit mittelmäßigem Gameplay.

Betrachten wir zuerst einmal die Kämpfe. Senua muss immer wieder in abgegrenzten Bereichen gegen eine Reihe von Gegnern antreten. Dies funktioniert mit Ausweichmanövern und wuchtigen Schlägen auch recht gut. Es gibt hierbei nur ein Problem. Es gibt viel zu wenig Abwechslung. Die Gegner entspringen einem Random Generator. Gegner mit Schild, große Klöpse mit riesiger Waffe. Wenn man das erste Mal auf die neuen Gegnertypen trifft, weiß man sofort, wie man sie besiegen kann. Dadurch gibt es zu wenig Abwechslung. Eine gute Idee ist, dass die inneren Stimmen einen vor Gegnern warnen, die versuchen Senau von hinten anzugreifen.

Dann gibt es noch die, nennen wir sie mal, Rätsel. Es gibt eine Hand voll Gameplay-Mechaniken abseits der Kämpfe, die sich aber auch oft wiederholen. Exemplarisch schauen wir uns mal die Suche nach einer passenden Form an. Es gibt immer wieder Türen, die verschlossen sind. Oftmals haben diese Türen Symbole, die man dann in der Spielwelt finden muss. So sucht man dann in einem Bereich zum Beispiel Baumformationen, die aus der richtigen Perspektive betrachtet eines dieser Symbole bilden. Schwer zu finden sind die Symbole meist nicht, wenn man die Augen nach dem Grundriss offenhält. Leider wird diese Mechanik so oft genutzt, dass es sich abnutzt. Und dieses Problem hat leider jede Mechanik im Spiel.

Dieser Umstand scheint der Tatsache geschuldet, dass Hellblade ein Triple A Spiel sein möchte, dass ohne großen Publisher erscheint. Ninja Theory hat also Eigenkapital in das Spiel gesteckt und bei der Technik hat das sicher nicht wenig Geld gekostet. Beim Gameplay wurden also Abstriche gemacht. Und auch wenn das Spiel in der reinen Spielbarkeit diese Abstriche macht, ist es doch ein sehr gutes Spiel geworden.

Fazit:

Hellblade ist in gut 5 Stunden durchgespielt, deshalb nervt das repetetive Gameplay nicht so sehr. Dafür hat man in dieser Zeit ein Erlebnis. Die Atmosphäre ist durchgehend angespannt. Und das ist in einem Titel mit dem Thema Depression vollkommen positiv zu verstehen. Dazu macht Melina Jürgens in Ihrem Schauspiel Debüt wirklich eine gute Figur und erweckt Senua zu Leben. Angst, Kampfgeist, Mut, Hoffnungslosigkeit, all diese Emotionen werden durch das Spiel und die Charaktere und auf den Spieler am Controller transportiert. Und das ist das größte Kompliment, das man einem Videospiel machen kann. Wenn man als Spieler emotional eingebunden wird, kann man über Schwächen hinwegsehen und diesen Titel trotzdem das Prädikat sehr gut geben. Und genau dies gelingt Hellblade in beeindruckender Weise. Deshalb gehöre ich zu der Fraktion, die Senuas Reise liebt.

 

Für wen ist das Spiel?

Für Freunde von dichter Atmosphäre und Spielen abseits des Mainstreams.

Für wen ist das Spiel nichts?

Für Gameplay-Puristen und Fans von glattpolierten Erlebnissen.

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