Der Urlaub war noch nie schöner. Küstenstrecken in Frankreich, Bergtouren auf dem Weg nach Italien und Sightseeing in Nizza. Und das Beste habe ich noch nicht einmal verraten: Ich musste meine Couch nicht verlassen!
Autotour
Am Anfang vom Urlaub muss man sich für ein Auto entscheiden, sonst hätte ein Rennspiel ja auch keinen Sinn. Zur Auswahl stehen ein BMW Z4, ein Chevrolet Camaro und ein Toyota Supra, Aufmerksamen Lesern wird aufgefallen sein, dass es sich um je ein Auto aus Europa, Amerika und Japan handelt. Das hat aber keinerlei Auswirkung auf den weiteren Verlauf der Story. Ich versuche diese nun zusammenzufassen: „Werde Champion des Horizon Fesstivals!“ Das ist mir doch in wenigen Worten gut gelungen.
Um ehrlich zu sein, gibt es keine herausragende Handlung und das ist kein Negativpunkt. Wir reden bei Forza Horizon 2 immerhin von einem Rennspiel. Der besondere Reiz wird nicht aus einer Story gezogen, sondern aus dem Gameplay. Und genau hier trumpft das Spiel auf. Jedes Auto fühlt sich beim fahren spürbar anders an. Jeder Bodenbelag erfordert einen anderen Umgang mit dem Wagen. Dazu lassen sich die Fahrzeuge durch Tuning an den eigenen Stil anpassen.
Ich habe mich zu Beginn für den Z4 entschieden und mit diesem die erste Meisterschaft absolviert. Eine Meisterschaft besteht immer aus 4 Einzelveranstaltungen. Rundrennen und Sprintrennen bestimmen den Spielverlauf. Abwechslung kommt durch die unterschiedlichen Routen ins Spiel. Offroad-Rennen und Rennen auf Asphalt, teilweise eine Mischung aus beidem, entfalten einen angenehmen Spielfluss und sorgen dafür, dass es nicht langweilig wird.
Fahrspass(liste)
Für weitere Abwechslung sorgen zum einen die 5 Spezialevents bei denen man z.B. gegen einen Zug antritt. Hier hätte man ruhig mehr als 5 Events einbauen können. Da wurde am falschen Ende gespart. Des Weiteren gibt es die sogenannte Fahrspaß-Liste. Auf der Map stehen Autos, mit denen man besondere Aufgaben erfüllen muss. Von Aufgaben wie „schnellstmöglich zum Zielort rasen“, bis „eine Route durch ein Waldstück finden“, sind einige interessante Ziele dabei. Aufgeteilt wird das ganze in 3 Schwierigkeitsgrade (leicht, mittel und schwer), und auf dem höchstem ist es schon eine richtige Herausforderung. Wie oft ich versucht habe, unfallfrei durch die Pampa zu kommen. Dafür hat man am Ende auch ein richtiges Erfolgserlebnis wenn man es endlich(!!!!!) geschafft hat.
Und auch für Umfang ist gesorgt. Es gibt 168 Meisterschaften. Wenden wir etwas Mathe an: 168 Meisterschaften mal 4 Rennen pro Veranstaltungen entspricht 672 Rennen. Da kommen einige Kilometer zusammen. Für alle, die weitergelesen haben, und nicht beim Wort „Mathe“ das Handtuch geworfen haben, noch eine weitere gute Nachricht. Auch die beliebten Scheunenfunde aus dem ersten Teil feiern bei Forza Horizon 2 eine fulminante Rückkehr. 10 besondere Autos lassen sich so auf der Map finden. Versteckt sind sie in Scheunen, aber das wusstet ihr sicher schon. Damit man nicht komplett auf sich alleine gestellt ist, wird ab und an ein Radius auf der Karte eingeblendet, in welchem eine Scheune versteckt ist.
Regen!
Technisch gibt es bei Forza Horizon 2 nicht viel zu meckern. Die Grafik läuft die meiste Zeit flüssig, ab und an kann es aber zu einem kurzen Stocken im Bild kommen. Das tritt zum Glück relativ selten auf und ist im Test nie im Rennen passiert, sondern nur auf der Weltkarte. Die Autos haben einen hohen Detailgrad und auch die Umgebungsgrafik sieht wunderschön aus. Einige Texturen, z.B. an wenigen Mauern, sehen aber nicht so toll aus und schmälern den Gesamteindruck etwas. Richtig imposant wird es, wenn es einen Wetterumschwung gibt und nach strahlendem Sonnenschein ein kräftiges Gewitter folgt. Hier spielt das Spiel seine ganze Klasse aus und man ist vor dem Fernseher kurz davor, einen Regenschirm auszuspannen.
Während dem Testen der Online-Features kam bei uns das Gefühl auf, dass die grafische Qualität bei der Online-Fahrt etwas heruntergeschraubt wird, was sich aber nicht auf den Spielspaß auswirkt. Der ist online nämlich einfach nur riesig. Man kann einen Autoclub gründen und mit Freunden Bonus-Erfahrungspunkte sammeln, gegen andere Clubs antreten und zusammen als Club in der Weltrangliste aufsteigen. An dieser Stelle kann ich euch den Autoclub der GamePro Liga nur ans Herz legen. Einfach den Gamertag „IK Etzloets“ adden und dann beitreten. So findet man dann immer Mitspieler aus der Community.
Online = Spielspass
Zusammen kann man dann einzelne Veranstaltungen bestreiten, oder eine Clubtour absolvieren. Bei dieser werden 4 Rennen nacheinander gefahren und ein Gesamtsieger wird ermittelt. Gewonnen hat, wer am Ende die meisten Erfahrungspunkte gesammelt hat. Da man diese auch für die Fahrt zur nächsten Veranstaltung erhält, ist ein erster Platz im Rennen nicht automatisch der erste Platz im Gesamtranking. Zu den bekannten Veranstaltungen aus dem Singleplayer-Modus kommen Team-Rennen und Veranstaltungen wie „Infiziert“, bei welchem ein Spieler der Infizierte ist die anderen Rammen muss, um sie auch zu infizieren. Der letzte nicht infizierte Spieler hat gewonnen.
So viel Spaß wie im Online-Modus von Forza Horizon 2 hatte ich schon lange nicht mehr bei einem Rennspiel. In unserer Testsession (vielen Dank an alle Teilnehmer!) waren die Rennen spannend, aber auch die Kommunikation der Teilnehmer war klasse. Spannende Kopf-an-Kopf-Duelle und Teilnehmer, die vor lauter Spannung in ihrem Privatduell der Streckenführung nicht mehr gefolgt sind, sorgten für jede Menge Lacher.
Fazit & Wertung
Etzloets: Ich bin ein riesiger Fan vom ersten Horizon. Und der zweite Teil setzt in allen Belangen noch einen drauf. Das Setting ist natürlich Geschmackssache, aber mir persönlich liegt Europa mehr als Colorado. Dazu bietet Forza Horizon 2 alles, was ich mir schon von Forza 5 gewünscht habe. Offroad-Rennen und ein dynamisches Wettersystem. Dazu perfekte Spielbarkeit und abwechslungsreiche Strecken. Unterm Strich ist Horizon 2 das (für mich) beste Forza bis jetzt und das Spin-Off hat die Hauptreihe in meinen Augen überholt. Ich bin jetzt schon gespant, welches Setting der dritte Teil bieten wird und warte freudig auf Forza Horizon 3.
semiBJoker: Wow, Forza Horizon 2 ist eine Wucht! Die Grafik ist ein Traum und die Spielbarkeit eine Wonne. Ich selbst bin bekennender Auto- und Motorsport-Narr. Forza Horizon 2 mag mich durchweg zu überzeugen, was vorrangig aber durch die Einflüsse des großen Bruders geschieht. Denn das Spiel übernimmt von Forza Motorsport 5 nicht nur das „Forza“ im Namen sondern auch einen Großteil seiner Technologien. Von den Upgrade Möglichkeiten der Fahrzeuge, über das innovative Drivatar-System, hin zur Fahrphysik. Turn10 und Play Ground haben diese für Horizon 2 sogar weiter verbessert. Dies führt dazu, dass sich das Spiel unfassbar echt und richtig anfühlt. Aber es ist auch nicht alles Gold. So schwankt die grafische Qualität stellenweise recht stark und obwohl die Karte sehr detailverliebt und wunderschön ist, fehlt es ihr stark an Individualität. Es fällt schwer die Orte auf der Karte voneinander zu unterscheiden und sich zu orientieren. Auch hat das Spiel ein Logik Problem in seiner Upgrade-Mechanik. Zwar ist dieses sehr umfangreich und gut, aber nur auf Straßenoptimierung ausgelegt. Ein Drittel aller Rennen sind aber Geländerennen. Eine Optimierung meines Wagens führt also automatisch dazu, dass dieser im Gelände schlechter wird. Nur kommt man gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden nicht um eine Optimierung herum. Diese Kritikpunkte lassen mich zur Konkurrenz schielen, welche mit The Crew auch einen Open-World-Raser in den Startlöchern hat. Dieser hat nicht nur eine größere und markantere Weltkarte zu bieten, sondern auch ein darauf optimiertes Upgradesystem. Jedoch wartet Horizon 2 mit einer simulationsnahen Fahrphsyik und einer unfassbar lebendigen Welt auf, an die sich zukünftig jedes Rennspiel wird messen müssen.
Jablo: Mit 300 Stundenkilometer über die Autobahn? Das konnte man schon in vielen Spielen machen. Es sah aber noch nie so schön aus! Wenn sich im Hintergrund Weinberge erheben und dichte Wälder formen, da wandert schon mal der Blick weg von Straße und man ist fasziniert von der Grafik von Forza Horizon 2 – bis dann das dumpfe Geräusch deines Autos, das grade gegen die Leitplanke knallt, dich aus der Faszination rausholt.Auch die Querfeldein-Rennen sind wunderbar erfrischend – vor einer Minute fuhr man noch über den Asphaltboden – in der nächsten rast man durch Felder und weicht Geschickt den Bäumen aus, während man versucht sich auf den Podiumsplatz zu kämpfen. Wow! So muss ein Open-World Racer aussehen.Und sobald die Sonne dämmert, der Regen die Straßen befeuchtet und die Lichter des Festivals sich im Regenwasser spiegeln, kommt man sich schnell wie in einem Film vor – einem Film zum selber spielen!
Zum Schluss noch was zum Multiplayer: Schnappt euch ein paar Freunde und nehmt an einer Online-Tour teil – hier verdoppelt sich der Spaß ganz schnell und die Rennen werden noch intensiver.
89% by Etzloets
Vielen Dank an Microsoft, die uns ein Testmuster zur Verfügung gestellt haben. Getestet wurde anhand der Xbox One-Version.