Mario Tennis Aces
Splitscreen-Test #2
In unserem zweiten Games-Review in Podcast-Form präsentieren wir euch Nintendo´s Mario Tennis Aces. Das neuste Sportspektakel aus dem Pilskönigreich entpuppt sich erwartungsgemäß als Gaudi im Multiplayer. Was leider für den Single-Player nicht gilt.
Text von: Benni | Gesprochen von: Mike
Splitscreen-Test ist ein Gaming-Review-Podcast, in dem wir euch Spiel vorstellen und sagen, für wen das Spiel geeignet ist. In wenigen Minuten, versuchen wir euch ein möglichst gutes Bild zu vermitteln. Einmal im Monat diskutieren dann Benni und Mike für euch noch einmal alle Spiele des Monats.
Review Mario Tennis Aces :
Transcript
Der letzte Ballwechsel im Finale des großen Turniers. Bowser schmettert mir die Bälle um die Ohren, doch ich schaffe es immer irgendwie, die Filzkugel zurück zu schlagen. Dann mein großer Moment, meine Powerleiste ist voll. Mario springt in die Luft und ich kann meinen Power-Schlag platzieren. Der Sieg ist mir sicher, ich habe 100%ig gewonnen. Wenn da nicht Bowser wäre, der meinen sicher geglaubten Sieg durch einen Block abwendet. Ich renne zum Ball und gleichzeitig überlege ich mir, wie ich aus dieser Situation entkomme. Da kommt mir die rettende Idee. Bowser steht noch weit hinten und durch einen Stoppball kann ich ihn überrumpeln. Ich habe gewonnen und kann den Pokal in die Höhe strecken.
In diesen Momenten verpasst Mario Tennis Aces dem Spieler einen Adrenalinschub und eine gewisse Euphorie. Doch leider kommt es gegen die CPU nur sehr selten zu diesen Situationen. Das liegt daran, dass der Schwierigkeitsgrad, Nintendo-untypisch, sehr unausgewogen ist. Als Beispiel kann man die 3 Singleplayer-Cups nennen. Die ersten Beiden kann man auch problemlos mit den Füßen spielen und gewinnt trotzdem locker. Beim dritten kommt es dann auf den Zufall an. Mal sind die Gegner Flaschen, die schon den ersten Return nicht bekommen, mal sind sie stärker als Boris Becker zu seinen besten Zeiten und schlagen einen Schmetterball nach dem Anderen. Und das sorgt beim Spieler für ein ständiges Schwanken zwischen Langeweile und Frust.
Der Abenteuer-Modus macht es da schon besser. Man bewegt sich über unterschiedlich thematische Gebiete auf einer Oberweltkarte und besteht Herausforderungen, die natürlich alle etwas mit Tennis zu tun haben. Unterlegt ist dies mit einer wenig spektakulären Story um einen verwunschenen Tennisschläger. Das macht Spaß und ist kurzweilig. Allerdings fällt einem schnell auf, dass sich die Aufgaben in jedem Abschnitt wiederholen. Besiege Gegner XY, schaffe eine bestimmte Anzahl Ballwechsel oder schlage Schilder um, um Punkte zu sammeln. Auch die Bossgegner laufen alle gleich ab. Bälle zurückschlagen, um den Boss zu schwächen, Schmetterball auf die Schwachstelle und dann Attacken ausweichen. Das ganze drei mal und der Boss ist besiegt. Hier liegt ebenfalls verschenktes Potential. Interessant ist auch, dass man innerhalb der Story gegen Charaktere spielt, die man nicht selbst spielen kann. In keinem Modus! Sie werden sicher zu den Charakteren gehören, die im Verlauf des Jahres durch Turniere freigespielt werden können, bzw. Die jeder nach dem Turnier sowieso kostenlos bekommt. Dies hat den faden Beigeschmack, dass Nintendo fertige Inhalte zurückhält, um die Spieler bei der Stange zu halten.
All das klingt bis jetzt nach einem mäßigen Spiel. Aber warum ist Mario Tennis Aces trotzdem gut? Das liegt einfach am guten Grundgerüst, welches vor allem Im Multiplayer-Modus zur Höchstform aufläuft. Wenn zwei bzw. 4 Spieler aufeinandertreffen, die das Spiel beherrschen, hat man einfach Spaß. Wenn man seine Freundschaften einem Stresstest unterziehen möchte, bietet sich der lokale Multiplayer dafür perfekt an. Und auch ungeübte Freunde können mitmachen, denn beim Realmodus muss man den Joycon nur wie einen Tennisschläger schwingen, um anständige Ballwechsel zu bewerkstelligen. Als Spiel für Partys wird Mario Tennis Aces seinem Ruf also gerecht. Und auch online kann man durch die Turniere spannende Duelle erleben. Hier muss man aber resistent für die Probleme sein, die jedes Online-Spiel hat. Lags und zu starke Gegner beim Matchmaking passieren auch bei Aces. Während der Runden zu diesem Test liefen aber gut 80% der Duelle zufriedenstellend.
Was Nintendo sehr gut hinbekommen hat sind die einzelnen Spielmechaniken, die sehr gut ineinander übergreifen. Man kann jede Aktion kontern und auch wenn es einige Übung benötigt, wirkt nichts übermächtig. Das habe ich nach den ersten Ankündigungen so nicht erwartet, um ehrlich zu sein. Etwas schlechter ist das Balancing zwischen den Charakteren gelungen. Hier müssen noch einige Anpassungen vorgenommen werden. Der Kettenhund ist mit seiner Mischung aus starken Schlägen und riesigem Bewegungsradius online zum Beispiel ein sehr beliebter und übermächtiger Gegner. Aber Balancing-Updates gehören bei Nintendo zum guten Ton, weshalb ich in der Beziehung sehr zuversichtlich bin. Mit den Updates sollte man aber auch mehr Inhalte für Solo-Spieler integrieren. Weitere Cups und Minispiele wären zum Beispiel wünschenswert. Einfach immer nur neue Charaktere werden da nicht ausreichend sein. Für Fans hoffe ich auf einen Support, wie ihn Splatoon 2 genießt.
Fazit:
Mario Tennis Aces fühlt sich an, wie eine noch nicht ganz fertige Version des Spiels. Etwas mehr Zeit in der Entwicklung für zusätzliche Inhalte hätte nicht geschadet. Trotzdem ist es ein gutes Spiel, das durch kontinuierlichen Support hoffentlich noch besser wird.
Für wen ist das Spiel?
Für Liebhaber von Tennis und spaßigen Multiplayer-Runden off- sowie online
Für wen ist das Spiel nichts?
Spieler, die ausschließlich alleine spielen wollen.