Observation – Splitscreen-Test #17

Ist Observation ein atmosphärischer Knaller, oder nur eine stumpfe Kopie von „2001: Odyssee im Weltraum“? Mike hat sich in die virtuelle Haut der Künstlichen Intelligenz „SAM“ begeben und erzählt euch in der aktuellen Episode, wie er das sieht.

Text von: Mike | Gesprochen von: Mike

Splitscreen-Test ist ein Gaming-Review-Podcast, in dem wir euch Spiel vorstellen und sagen, für wen das Spiel geeignet ist. In wenigen Minuten, versuchen wir euch ein möglichst gutes Bild zu vermitteln. Einmal im Monat diskutieren dann Benni und Mike für euch noch einmal alle Spiele des Monats.

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Transcript

Welcher Scince Fiction Fan kennt nicht 2001: Odyssee im Weltraum? Ein Klassiker, der vor allem für den Supercomputer HAL 9000 bekannt ist, mit dessen Hilfe eine Expedition zum Jupiter unternommen wird. HAL gilt als Prototyp der eigenständigen KI in Filmen, Büchern und Games nach den 60er Jahren. Filme wie Moon beziehen sich sogar direkt auf HAL als Vorbild. Daher ist die Künstliche Intelligenz mit eigenem Bewusstsein auch eher ein alter Hut im Genre. Observation wagt sich trotzdem an das Thema und schlägt auch im Design einen ebenso realistischen Look ein, wie 2001 und Moon. Denn das Besondere und einzigartige an dem Spiel ist, dass es euch statt eine unheimliche KI zur Seite zu stellen, selbst zu einer macht. Ja richtig. Ihr seid SAM die Künstliche Intelligenz der Raumstation Observation.

 

Die Zusammenhänge zu 2001: Odyssee im Weltraum enden hier aber noch nicht. Der Look, die Story, ja sogar die Stimme von SAM orientieren sich derart stark am Vorbild. So sehr, dass man fast von Kopie sprechen könnte. Aber eben auch nur Fast. Wie bereits erwähnt seid Ihr Hal … Ich meine SAM, die KI der Observation. Held der Geschichte ist aber die Astronautin Dr. Emma Fisher, die Ihr auf ihrem Überlebenskampf auf der beschädigten Observation begleitet und Unterstützt. Dabei bewegt Ihr euch über Kameras von Raum zu Raum und löst einfachere Rätsel, die euch Zugriff auf unterschiedliche Systeme der Station geben. Es gibt auch einige Passagen im Spiel, wo ihr Zugriff auf eine Sphäre bekommt, mit der Ihr euch dann Frei durch die Station bewegen könnt. Ihr versucht so zusammen mit Emma herauszufinden, was mit der Station passiert ist und was aus der restlichen Besatzung wurde.

 

Allen Vorwürfen des Plagiats zum trotz, hat mich die Story von Anfang an gefesselt. Emma ist sympathisch geschrieben und es war wirklich interessant sich in eine Künstliche Intelligenz hinein zu fühlen. Passend dazu fordert euch das Spiel euch immer wieder mit passenden Entscheidungsfragen heraus. Lehnt man zum Beispiel den Zugriff auf die Systeme ab, weil die Stimmauthentifizierung wegen eines Soundfehlers nicht bestätigt werden konnte, obwohl man genau weiß, dass es sich um Emma handelt? Solche Entscheidungen haben zwar kaum Einfluss auf die geradlinige Handlung, stellen aber das Dilemma einer bewussten Entscheidung dar. Denn handelt man auf Grund des Kontextes entgegen der natürlichen Systemroutine, gesteht man auch sich selbst und somit Sam einen freien Willen zu. Und kann man sich selbst dann überhaupt noch vertrauen? Ist SAM dann überhaupt vertrauenswürdig oder verfolgt die KI vielleicht eigene Ziele? Ein wirklich sehr spannender Ansatz, der im Verlaufe des Spiels immer mehr Unbehagen aufbaut. Dazu sei gesagt, dass sich Observation selbst als SciFi Horror versteht. Das beschränkt sich jedoch hauptsächlich auf die Handlung und die Atmosphäre. Vor Terror oder Jumpscares muss man sich in Observation nicht fürchten.

 

Technisch lief das Spiel durchweg flüssig und Bugfrei. Zumindest bei mir. Besonders herausstechend ist wie realistisch Observation ist. Von der Grafik, dem Art Design, dem Sounds oder dem Bewegen durch die Schwerelosigkeit. Alles wirkt außergewöhnlich realistisch. Stellenweise ist es fast schon zu realistisch, wenn sich Kameras nur im Schneckentempo drehen, oder die Sphäre sich nur durch Luftstöße bewegen lässt. Mir gefiel das zwar, aber es sollte sich jeder klar machen, dass Observation nichts für Ungeduldige ist. Gerade im Kontrast zu dem sonst so hohen Realismus steht jedoch an vielen Stellen das Art Design der Computeroberflächen. Observation spielt in der nahen Zukunft und man sieht gleich, dass die ISS als optisches Vorbild der Station diente. Jedoch wirken die Grafiken, die man innerhalb des „SAM OS“ zu sehen bekommt, oft wie aus den Siebzigern. Das Gleiche gilt für das Sounddesign, dass so auch gleich aus Alien oder eben 2001 hätte stammen können. Sehr atmosphärisch aber es passt einfach nicht immer zusammen. Auch ist es wenig logisch, warum die Künstliche Intelligenz um zugriff auf Systeme zu bekommen erst immer über eine Kamera auf das entsprechende Terminal oder Gerät schauen muss um darauf Zugriff zu bekommen. Ein Kompromiss für das Gameplay, der Leider logisch nicht aufgelöst wird. Auch werden die in der Regel ganz coolen Rätsel recht dürftig erklärt, was bei manchen weniger intuitiven Aufgaben zu Verwirrung und wildes herumprobieren führt.

 

Fazit:

Mir hat Observation wirklich gut gefallen. Die spannende SciFi-Story mag seine Inspirationsquellen nicht verbergen können, möchte es aber auch nicht. Im Gegenteil gibt es sogar öfter auch die ein oder andere Referenz. Überhaupt könnte man sogar davon reden, dass Observation eine Neuinterpretation von 2001: Odyssee im Weltraum ist, was die eher langsame Erzählweise durch eine moderne ersetzt. Besonders das wachsende Un behagen und die dichte Atmosphäre machen das Spiel zu einem tollen Erlebnis. Nur die Logiklöcher in Design und Gameplay trüben den Gesamteindruck etwas. Jedoch nicht so sehr, dass es in der recht kurzen Spielzeit von um die fünf Stunden ernsthaft ins Gewicht fallen würde. Mit Observation bekommt Ihr ein interessantes und kurzweiliges Adventure in einem realistischen Scince Fiction Szenario, fernab von Raumschlachten und Laserwaffen, aus einer außergewöhnlichen Perspektive.

 

Für wen ist das Spiel?

Für jene, die auf realistische Scince Fiction stehen und sich gerne durch eine spannende Story Rätseln.

 

Für wen ist das Spiel nichts?

Für jene die nur wenig Geduld aufbringen können und mit dem Weltraum nichts anfangen können.

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