Octopath Traveler – Splitscreen-Test #8

Octopath Traveler ist ein ganz besonderes Rollenspiel für die Nintendo Switch. Besonders die Grafik, mit einer Mischung aus 3D und 2D Pixelgrafik, ist einzigartig schön. Mike hat etliche Stunden mit dem JRPG aus dem Hause Square Enix verbracht und erzählt euch in seinem Test, warum er so in das Game verliebt ist.

Text von: Mike | Gesprochen von: Mike

Splitscreen-Test ist ein Gaming-Review-Podcast, in dem wir euch Spiel vorstellen und sagen, für wen das Spiel geeignet ist. In wenigen Minuten, versuchen wir euch ein möglichst gutes Bild zu vermitteln. Einmal im Monat diskutieren dann Benni und Mike für euch noch einmal alle Spiele des Monats.

Splitscreen Podcast

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Transcript

Ich schaue in eine faszinierende Welt. Von oben, wie ein teilnahmsloser Gott, betrachte ich die Leben und Geschichten von acht verschiedenen Charakteren. Lerne sie kennen. Erfahre was sie antreibt, ihre leben und ihre Sorgen. Alle sind sie unterschiedlich und einzigartig. Keine Geschichte verändert die Welt und trotzdem ist jeder Charakter ein bedeutsames Rädchen in seinem eigenen Abenteuer.

Octopath Traveler ist in vielerlei Hinsicht revolutionär. Und jeder einzelnen Aspekt erreicht es, in dem es sich an bestimmten Stellen reduziert, um es durch einen besonderen Kniff wieder hervorzuheben. Nehmen wir die Namensgebenden acht Reisenden, die man in dem Nintendo Switch exklusiven Rollenspiel begleitet. Denn hier wagt Entwickler Square Enix einen ungewohnten Schritt. Denn es gibt keine Länder oder Welten bedrohende böse Macht, die unsere Helden gemeinsam bekämpfen müssen. Vielmehr erzählt jeder Charakter seine eigene für sich stehende Geschichte. Und alle sind sie miteinander gleichauf. Die Motive der Figuren könnten nicht unterschiedlicher sein. Von der Suche nach dem Sinn des eigenen Lebens, dem Wunsch nach Rache oder schlicht die Verantwortung einer Pilgerreise. Aber alle Geschichten haben gemein, dass ihre Protagonisten zu sich selbst finden und ihr Handeln und die Welt hinterfragen. Leider erreicht die Erzählung nie den Tiefgang, wie man ihn sonst von den großen japanischen Rollenspielen her kennt. Einen Abbruch tut dies dem Spiel aber kaum, da man durch die unterschiedlichen Charaktere immer wieder neue Seiten der Welt entdeckt, woran auch die anderen Geschichten wieder an Tiefe gewinnen.

Das aber wohl hervorstechendste Merkmal ist die Grafik des Spiels. Die isometrische Ansicht und das Pixeldesign erinnern stark an die alte 16 und 32 Bit-Ära. An Spiele wie Final Fantasy oder Chrono Trigger. Jedoch ist die Grafik nicht zwei- sondern dreidimensional. Das Pixeldesign ist das Mapping auf den Polygonen der Engine. Hinzu kommen eine Vielzahl von Licht- und Partikeleffekten, die dem Retrodesign einen sehr einzigartigen und hochwertigen Gesamteindruck verschaffen. Der Tiltschift-Effekt der Kamera, verleiht darüber Hinaus noch einem das Gefühl gibt auf eine Miniaturwelt zu blicken. Die Optik von Octopath Traveler ist bezaubernd schön und erfrischend anders. Ich würde sogar so weit gehen, Octopath Traveler als das optisch schönste Spiel 2018 zu bezeichnen. Womit es 4K Kracher wie God of War und Forza Horizon 4 aussticht. Aber Auflösung ist eben nicht alles. Auf Kreativität kommt es an!

Aber auch das Gameplay muss sich nicht hinter der Erzählung und der Grafik verstecken. Jedoch sollte man hier nun weniger revolutionäres erwarten. Die Welt ist in unterschiedliche Hubs aufgeteilt, welche untereinander verknüpft sind. Ihr reist mit eurer Gruppe von bis zu vier Figuren von Stadt zu Stadt, wo dann die einzelnen Geschichten weiter erzählt werden. Am Anfang des Spiels wählt Ihr einen der Charaktere aus, welche ab dann als Führer der Gruppe fungiert und im Verlauf auch die einzige Figur sein wird, die ihr nicht aus der Party nehmen könnt. Sobald ihr das Spiel gestartet habt könnt die Welt bereisen und alle anderen Charaktere nacheinander einsammeln. Gekämpft wird in rundenbasierten Kämpfen, die von Bosskämpfen einmal abgesehen, zufällig in den einzelnen Hubs und Dungens ausgelöst werden. Jede Aktion in den Auseinandersetzungen wird der Reihe nach ausgelöst. Die Reihenfolge wer wann am Zug ist, wird an der oberen Bildschirmkannte angezeigt. Da insbesondere die Bosse schnell in ihrer Stärke zunehmen ist ein taktisches vorgehen, bei dem man die einzelnen Stärken der Figuren richtig einsetzt, unabdingbar. Jede Figur bietet dabei eine eigene Klasse und eine eigene spezielle Fähigkeit, die entweder im Kampf oder in der Interaktion mit NPCs benötigt wird. Dabei doppeln sich die Fähigkeiten der Figuren. Tressa zum Beispiel ist eine Händlerin und kann mit jedem NPC im Spiel handeln. Therion hingegen ist ein Dieb, der den NPCs eben jene Güter stehlen kann. Im Grunde ist es die gleiche Fähigkeit, nur mit anderen Voraussetzungen. Denn während Tressa das nötige Bargeld benötigt, braucht Therion ein entsprechendes Level, was die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden senkt. Wird er erwischt, senkt dies das Ansehen der Gruppe in der Stadt.

Aber auch Octopath Traveler ist nicht perfekt. Im Gegenteil, hat das Spiel einen Aspekt, der mir tierisch auf die Nerven ging. Und zwar das Level-System. Habt Ihr einmal alle acht Charaktere eingesammelt, werdet ihr schnell euer Team mit euren persönlichen Präferenzen zusammengestellt haben. Letzten Endes wechselt ihr dann immer nur einen Figur im Team aus um dessen Story fortzuführen. Problem daran ist nur, dass diese nicht mitleveln. Selbst wenn ihr eure Party regelmäßig durchwechselt, werdet Ihr recht zügig auf große Abstände in den Leveln stoßen. Da aber besonders die Bosskämpfe sehr fordernd sind, ist es wichtig, dass jede Figur mithalten kann. Einzige Option bleibt dann das Grinden von Kämpfen auf der Karte und in Dungeons. Sehr nervig. Besonders, da das Leveln viel zu linear von statten geht und man schnell das Gefühl bekommt, kaum aufzuholen. Dies nimmt immer wieder extrem das Tempo aus dem Spiel. Deswegen empfehle ich euch unbedingt nur mit vier Helden zu Spielen. Wählt euch eine ausgeglichene vierer Gruppe und spielt ihre Kampagnen ohne notwendigen Wechsel durch. Startet anschließend ein neues Spiel mit den übrigen vier Charakteren. Dies macht deutlich mehr Spaß und dauert nicht wirklich länger.

 

Fazit:

Octopath Trtaveler ist ein ganz besonderes Spiel. Zum einen ist es ein Retro JRPG, welches wohlige Erinnerungen an alte Zeiten wiedererweckt. Zeitgleich ist es im höchsten Maße modern, bietet einen sehr speziellen Grafikstiel und traut sich auch mit seiner Erzählweise neue Wege zu gehen. Leider fehlt es dem Spiel erzählerisch etwas an Tiefgang, was auch an der mangelnden Interaktion zwischen den einzelnen Charakteren liegt. Zwar geben die Figuren in „Gplänkeln“, die man per Tastendruck startet ihre Meinung zu einem Ereignis wieder, aber das war es dann auch schon. Einen Einfluss auf die Geschichte nehmen sie untereinander nicht und auch Überschneidungen der Erzählungen sucht man vergebens. Und das erwähnte Problem mit dem Leveln ist wirklich sehr nervend. Trotzdem macht das Spiel sehr viel spaß und kann für Stunden an den Bildschirm fesseln. Das ist hauptsächlich den spannenden und taktischen Kampfsystem und den herausfordernden Gegnern zu verdanken. Besonders die Bosse sind klasse designt und bieten immer eine Besonderheit, für die man erst einmal die richtige Taktik finden muss. Daher ist Octopath Traveler für mich ein absoluter Pflichttitel für die Nintendo Switch. Zumindest wenn man auf japanische Rollenspiele steht.

Für wen ist das Spiel?
Für alle, die JRPGs lieben und sich nicht von einem Pixeldesign abschrecken lassen.

Für wen ist das Spiel nichts?
Für diejenigen, die mit Retro so gar nichts anfangen können.

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