Mike hat sich sehr ausgiebig mit Ori and the Will of the Wisps beschäftigt. Dabei hat er eine emotional sehr vielfältige Reise erlebt, die ihn ins Schwitzen brachte aber auch zu tränen gerührt hat. Die Fortsetzung zu Ori and the Blind Forrest ist keine leicht Kost und verlangt viel. Warum es sich aber trotzdem lohnt, erfahrt ihr in diesem Podcast!
Text von: Mike | Gesprochen von: Mike
Splitscreen-Test ist ein Gaming-Review-Podcast, in dem wir euch ein Spiel, ein Film, oder eine Serie vorstellen und sagen, für wen diese geeignet ist. In wenigen Minuten, versuchen wir euch ein möglichst gutes Bild zu vermitteln. Dabei verzichten wir auf eine eher konventionelle Berichterstattung und versuchen euch viel mehr die Gefühle des erlebten zu vermitteln.
Mehr zum Spiel: Ori and the Will of the Wisps

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Transcript - Final Fantasy 7 Remake
Ich habe tränen in den Augen, bin geschockt, glücklich und traurig. Ich bin erschöpft. Physisch aber auch emotional. Alles auf einmal. Was für eine unglaubliche Achterbahnfahrt war das bitte?! Vor wenigen Augenblicken habe ich das Finale von Ori and the Will of the Wisps gespielt und starre mit einer Hand vor dem Mund auf den TV. Währenddessen werde ich von meiner Freundin ausgelacht, weil man mein Gefühlschaos wohl sehr deutlich an meinem Gesicht ablesen kann. Aber verflucht, da ist in den letzten Stunden auch einiges abgegangen!
Aber von Vorne: Ori and the Will of the Wisps ist die Fortsetzung des grandiosen Ori and the Blind Forrest. Dabei setzt The Will of the Wisps die Tugenden des Vorgängers gekonnt um und beseitigt die kleinen Schwächen die dieser hatte. In ziemlich jedem Aspekt setzt das Spiel sogar noch einen drauf, was eine beachtliche Leistung ist. Das fängt bei der Geschichte rund um Ori und ihrer kleinen Eulenfreundin Ku an. Die Story selbst ist dabei wenig Komplex. Bei einem Ausflug geraten Ori und Ku in einen Sturm und werden in einem unbekannten Gebiet voneinander getrennt. Ori macht sich nun auf die Suche nach Ku. Dabei entdeckt der kleine Waldgeist, dass das Gebiet der Dunkelheit anheim gefallen ist, die jene, die ihr nicht entkommen konnten entweder versteinerte, oder in den Wahnsinn trieb. Eine einfache Rahmenhandlung, die auch nicht deutlich komplexer wird. Wirklich spannend sind aber die vielen kleinen Geschichten die in der Welt erzählt werden. Wer anhand von Bildern glaubt man hätte es bei Ori and the Will of the Wisps mit einem leichtverdaulichen Spaß wie aus dem hause Nintendo zu tun, irrt sich gewaltig. Ori ist Brutal. Und zwar auf eine emotionale weise. Die Stimmung ist durchweg melancholisch und fast jeder Erfolg fordert einen Preis.
Das dies aber so gut funktioniert ist zu einem essentiellen Teil dem grandiosem Soundtrack zu verdanken. Dieser fällt mit 60 unterschiedlichen Musikstücken auch enorm komplex aus. Viele Tripple-A-Titel kommen oft gerade mal auf die Hälfte, ohne dabei auch nur annähernd eine solche klasse zu erreichen. Ob treibend, melancholisch, freudig oder unheimlich. Für jede Situation und Stimmung existiert ein passendes Musikstück und ist auch jederzeit als Teil des großen und Ganzen wiedererkennbar. Aber nicht nur die Musik ist fantastisch. Das gesamte Sounddesign ist grandios. Jeder Ton ist perfekt abgemischt.
Das andere sehr offensichtliche Highlight ist die handgezeichnete Grafik des Spiels. Selten hat Grafik so sehr von HDR profitiert wie hier bei Ori and the Will of the Wisps. Die Farben explodieren regelrecht, ohne, dass es übertrieben oder überzeichnet wirkte. Hinzu kommen die tollen Effekte und die butterweichen Animationen. An fast jeder Stelle des Spiels könnte man einen Screenshot machen und ihn sich an die Wand hängen. Jeder Betrachter würde das Bild für ein Artwork halten.
Weniger offensichtlich aber ebenfalls wichtig, das tolle Gameplay. Metroidvania typisch ist die Spielwelt verzweigt und die meisten Gebiete lassen sich erst erreichen, wenn man die passenden Fähigkeiten dazu erlernt hat. Das ist aber nicht nur im übertragenen Sinne gemeint. Denn jede Fähigkeit verlangt auch vom Spieler gemeistert zu werden. Man muss ein Gefühl für die richtige Ausführung entwickeln und das richtige Timing beachten. Gerade im späteren Spielverlauf wird dies zu einer echten Herausforderung. Wenn dann gleich mehrere Fähigkeiten aneinander gereiht werden müssen um neue Gebiete zu erreichen, wird echtes Geschick am Gamepad abverlangt. Schwitze Hände und viel Trial and Error sind da vorprogrammiert.
So kommen wir auch zum für mich einzigen aber bedeutsamen Manko des Spiels. Es ist schwer. Richtig Schwer! An einigen Passagen habe ich weit mehr als 10 Anläufe benötigt um sie zu schaffen. Auch nimmt Ori and the Will of the Whisp den Spieler nur bedingt an die Hand. Viele Wege und Lösungen muss man selbst entdecken. Das erfordert zwar keine meisterhafte Denkleistung, aber eben eine gewisse eigeninitiative. Wer also nur eine geringe Frustresistenz und Geduld aufweisen kann, wird nur wenig Spaß an dem Spiel haben.
Fazit:
Ich bin einfach nur begeistert von Ori and the Will of the Wisps. Das Spiel ist in so vieler Hinsicht mitreißend. Das flüssige aber fordernde Gameplay, die tolle Grafik oder die melancholische Story. Alle gemeinsam bilden sie ein Meisterwerk. Aber auch eines auf das man sich einlassen können muss. Wer weder Frustresistent ist, noch mit der bunten Knuddeloptik klar kommt, wird trotz der vielen Pluspunkte nur schwer Spaß an dem Game haben. Für mich ist es aber das bisher beste Spiel des Jahres- Die großen kommenden Blockbuster müssen schon einiges Auffahren, um Ori vom Thron zu stoßen.